BIN ICH KRANK ODER MACHE ICH ETWAS FALSCH?

Wir wollen helfen und beraten. Ein erster Schritt kann sein, sich auf dieser Seite zu informieren.

Unter Kontakt oder bei den Mentor*innen für die Singstimme kannst Du konkrete Hilfe erfragen und Terminanfragen stellen.


Das Wort STIMMKRISE ist kein klar definierter Begriff und wird in der Medizin so nicht verwendet. Dennoch ist es ein häufig verwendeter Terminus. STIMMKRISE beinhaltet ein Unwohlsein mit der eigenen Stimme und ein graduelles Verlieren von Fähigkeiten, die einst mühelos zur Verfügung standen oder eine plötzliche Änderung der eigenen Stimme, die man unwillentlich erfährt.

Eine STIMMKRISE braucht man nicht alleine durchzustehen. Hole Dir Hilfe!

Schamgefühle, die einen davon abhalten, sich anderen anzuvertrauen oder zum Arzt oder zur Ärztin zu gehen, sind meist stark ausgeprägt und im professionellen Bereich des klassischen und populären Gesanges sehr häufig.

Dies ist ganz normal. Wir empfehlen aber, so schnell es geht, sich Hilfe von außen zu gönnen, um eine Lösung des Problems zu finden.

Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka (1883-1924)

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Mediziner*innen benennen eine STIMMKRISE, die dazu führt, dass man nur eingeschränkt singen oder sprechen kann, als Stimmstörung.

Stimmstörungen nennt man im Fachjargon DYSPHONIEN.

Die häufigste Art der Dysphonie ist die funktionelle Dysphonie, eine Stimmstörung, die durch einen falschen Gebrauch der Stimme entsteht.

Logopäd*innen und Stimm-Mentor*innen suchen gemeinsam mit den Betroffenen nach Ursachen für die funktionelle Dysphonie. Es werden Maßnahmen erarbeitet, welche sich positiv auf die Stimme auswirken und stimmbelastendes Verhalten wird erkannt und abgebaut. So kann die Stimme wieder die ursprüngliche und gesunde Funktionsweise lernen. Wird die Störung nicht erkannt und die Stimme viele Jahre falsch gebraucht oder zu stark beansprucht, sei es beim Sprechen oder beim Singen, kann eine organische Schädigung eintreten. Damit wandelt sich eine funktionelle Dysphonie in die zweite Kategorie - die organische Dysphonie.

Nicht immer geht einer organischen Dysphonie eine funktionelle Schädigung voran. Zu organischen Erkrankungen, wie Stimmlippenzysten, Papillomen oder Tumore kann es auch bei gesundem Stimmgebrauch kommen. Bei solchen Erkrankungen ist häufig ein operativer Eingriff nötig. Auch hier benötigt man eine stimmtherapeutische Begleitung, um nach der Operation die Stimme wieder aufzubauen (Stimmreha).

Die dritte Kategorie der Dysphonien sind die psychogenen Stimmstörungen, die sich sehr unterschiedlich äußern und bei denen psychologische Faktoren die Stimme beeinflussen oder blockieren.

Eine Stimmkrise kann viele verschiedene Ausprägungen haben. Spätestens dann, wenn unsere Stimme nicht mehr reibungslos und wie gewohnt funktioniert, wird uns bewusst, dass eine gesunde und einwandfreie Stimmfunktion höchst komplex und keinesfalls selbstverständlich ist.

Je nach beruflichem Tätigkeitsfeld löst bereits eine minimale Veränderung großen Stress und Verunsicherung aus. Dies kann nur temporär sein und sich von alleine wieder lösen.

Als Stimmkrise wird eine anhaltende Störung der Stimmfunktion bezeichnet, wobei deren Ursache im funktionellen und/oder organischen Bereich liegen kann.

Typische Fragen, die ein Mensch, der seine Stimme intensiv braucht, bei einer Stimmstörung mit JA beantworten würde, wären zum Beispiel:

Opernsänger*in: Fürchtest Du Dich vor den Spitzentönen der Partie oder vor leisen hohen Tönen?

Sprecher*in: Hast Du Angst, Deine Stimme könnte während der Lesung versagen?

Lehrer*in: Spürst Du bereits nach den ersten beiden Stunden ein Kratzen im Hals und weißt einfach nicht, wie Du den Tag schaffen sollst?

Chorsänger*in: Fühlst Du bereits bei den Einsingübungen eine Enge oder einen Kloss in der Kehle? Bist Du nach den Proben stimmlich total erschöpft und heiser?


WAS KANN ICH TUN?

Die Ursachen für eine Stimmkrise sind meist vielschichtig und erfordern ein ganzheitliches Erfassen der Dysbalance.

Der erste Schritt: Vereinbare einen Termin bei einer/m Phoniater*in, damit eine entsprechende Therapie eingeleitet werden kann!

Auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie findest Du eine Liste mit Adressen von Phoniater*innen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz.

Außerdem gibt es die Schweizerische Gesellschaft für Phoniatrie, der HNO-Ärzt*innen und Phoniater*innen angehören.


Bei einer funktionellen Stimmstörung wird zuerst eine logopädische Therapie nötig sein, die mit einer Arbeit am Singen bei den Mentor*innen für die Singstimme ergänzt werden kann.

Außerdem haben wir Tipps zusammengestellt, mit denen man die Stimme bei einer Erkrankung und nötigen Therapie für eine Regeneration unterstützen kann!

Bei einer organischen Stimmstörung gibt es verschiedene Behandlungsansätze, die ein Phoniater*in vorstellt.